Der Fachverband geht auf eine Initiative des Autismusverbandes und Nordlicht gGmbH zurück. Beide luden 2016 zu einem ersten Meinungsaustausch über fehlende Fachlichkeit, die große Heterogenität im Feld und nicht zufriedenstellende Rahmenbedingungen von Schulbegleitung in Hamburg ein. Über das Netzwerk des Autismusverbandes versammelte sich in der Folge zeitnah ein Kreis von Experten aus ganz Deutschland, die seitdem in einem regelmäßigen Dialog über Qualifizierung und Professionalisierung von Schulbegleitung stehen.

2018 veröffentlichte die Gruppe über ein erstes „Positionspapier zum Berufsbild Schulbegleitung“ . Einer wunderbaren Gruppendynamik und dem gemeinsamen Anliegen ist eine weitere Zusammenarbeit zu verdanken: Noch in diesem Jahr erscheint eine aktualisierte Ausgabe der Veröffentlichung „Schulbegleitung für SchülerInnen und Schüler mit Aspergersyndrom“ von Brit Wilczek aus dem Jahr 2007.

Um für ihr Anliegen zu werben, organisierte die fortan als „Bundesarbeitsgemeinschaft Schulbegleitung“ auftretende Gruppe im November 2019 eine erste Tagung mit dem Titel „Berufsbild Schulbegleitung“. Die in kürzester Zeit ausgebuchte Veranstaltung hinterfragte die Bedingungen unter denen das neue Berufsbild in Deutschland entsteht. Angeboten wurden darüber hinaus Seminare zu verschiedenen Aspekten gelingender Schulbegleitung. Das Feedback der Teilnehmer*innen war eindeutig und bestärkte die Gruppe in ihrer Wahrnehmung ein Thema aufgegriffen zu haben, das in der öffentlichen Diskussion um gelingende Inklusion bislang viel zu wenig Beachtung findet (hierzu ein Artikel von Frau Czerwenka). Eine bereits geplante Folgeveranstaltung 2020 musste pandemiebedingt leider ausfallen.

Um die als Initiative gestartete Unternehmung auf breitere Füße zu stellen und nachhaltig in den Diskurs um eine bessere Schulbegleitung für alle betroffenen Schüler*innen einzugreifen, ist die Gründung eines Fachverbandes nun ein naheliegender, nächste Schritt.

Die Professionalisierung der Schulbegleitung muss Fahrt aufnehmen! Ihre Rolle und Aufgabe erfordert ein hohes Maß an Wissen und einen professionellen Rahmen in dem sie wirken kann. Nur so entfaltet sie ihre volle Kraft und läuft nicht Gefahr im Schulalltag ihren originären Auftrag aus den Augen zu verlieren. Eine fachliche Heimat für diejenigen zu initiieren, die in diesem Feld über das meiste Wissen und die größte Erfahrung verfügen ist aus Sicht der Mitglieder eine notwenige Entwicklung, die längst überfällig ist.